Turnierverlauf

1. Tag - Runde 1&2

Das 4. Friedberger Open ist erfolgreich gestartet. Bei regnerischem Wetter fanden sich insgesamt 26 Schachfreundinnen und Schachfreunde im großen Saal des Friedberger GSV ein.

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Ehrung Martin Baierleins

Bevor in die erste Runde gestartet wurde, wurde Martin Baierlein für sein aufopferungsvolles und unermüdliches Engagement für den SK Friedberg gedankt. Während selbst bei den Profis Turniere abgesagt und abgebrochen wurden, schaffte es Martin in heißen Coronaphasen zwei Friedberger Opens durchzuführen und die Turniere durch das Labyrinth an ständig wechselnden Vorschriften zu manövrieren. Dasselbe gilt für seinen parallel dazu stattfindenden Dienst als Spielleiter unseres Vereins.

Auch an dieser Stelle also nochmal ein riesiges Dankeschön an Martin! Wir hoffen, dass du uns und unserem Verein noch viele Jahre erhalten bleibst!

 

Anschließend wurden die Bretter freigegeben und die erste Runde begann. Die gute Mischung aus erfahrenen Spielern und Einsteigern sorgte für bunte Paarungen und einige Überraschungen. So konnte zum Beispiel Sebastian Reichert vom SK Göggingen (DWZ 1356) überraschend Lokalmatador Dirk Bretthauer (DWZ 1892) einen ganzen Punkt abnehmen. Der Gögginger Johannes Bosch sicherte sich gegen den über 600 Punkte höher gewerteten Rudi Forster erstaunlich souverän ein Remis.

 

Ergebnisse der ersten Runde

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Los gehts!

Nach mehr oder weniger langer Mittagspause wurde um 16:00 Uhr in die zweite Runde gestartet.

Erneut entpuppten sich die beiden Gögginger als Friedbergschreck: Sebastian Reichert holte gegen Rudi Forster ein Remis, während Johannes Bosch dem immerhin 500 Punkte höher gewerteten Jan Igloffstein in einer spannenden Positionspartie am Ende keine Chance ließ und seine souveräne Partie taktisch sehenswert beendete. Die Vereinsführung des SK Friedberg denkt bereits über eine Startgeldnacherhebung für die beiden nach ;)

Der Friedberger Jugendhoffnung Theo Klein gelang gegen den erfahrenen Vereinskollegen Dominik Lindner ebenfalls ein Überraschungssieg!

Somit bilden nach zwei gespielten Runden Martin Baierlein, Michael Haubrich und Jonathan Reitemann mit je 2 Punkten das Führungstrio.

Die beiden Letztgenannten bestreiten in der kommenden Runde am 28.4 das Spitzenspiel.

 

Ergebnisse der zweiten Runde

Die Auslosung der dritten Runde findet sich unter Auslosungen, weitere Turnierfotos ganz unten bei "Impressionen" auf der Turnierseite.

3. Runde - Teil 1

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Bereits eine Woche vor dem offiziellen Rundenstart fanden sich acht Turnierteilnehmer zum Vorspielen ihrer Partien beim SK Friedberg ein. Die zwei Spitzenbretter sowie Brett 6 (Martinovic - Forster) und Brett 11 (Igloffstein, T. - Igloffstein, J.) trugen ihre Partien aus.

An allen Brettern entwickelten sich interessante Stellungen: Michael Haubrich konnte Jonathan Reitemann aus der Eröffnung heraus einen Bauern abnehmen, ohne dass dafür allzugroße Kompensation erkennbar war. In der Folge schaffte er es nach und nach seine Figuren zu koordinieren. In deutlich besserer Stellung stellte er aber plötzlich die Qualität ein. Das Endspiel mit Minusqualität hielt er allerdings souverän remis. Haubrich - Reitemann: ½ - ½

An Brett zwei konfrontierte Dominik Jacob Martin Baierlein mit dem Londoner System. Martin schaffte es aber dem weißen Aufbau den Zahn zu ziehen. Seine (leicht) bessere Stellung verflachte allerdings. Jacob - Baierlein: ½ - ½

Ilija Martinovic schaffte es, Rudi Forster aus der Eröffnung heraus unter Druck zu setzen. Rudi manövrierte umsichtig, musste sich aber im Laufe der Partie von einem Bauern verabschieden. Im weiteren Verlauf kam auch noch eine Qualität abhanden und nach einem unvorsichtigen Damenausflug hieß es: Martinovic - Forster: 1-0

Im Familien- und Generationenduell setzte Jan Igloffstein seinen Vater von Beginn an unter Druck und spielte konsequent auf Angriff. Nachdem Tobias die Chance zum Ausgleich verpasste und in Folge nicht die besten Defensivzüge fand, war das Matt schnell unvermeidbar. Igloffstein, T. - Igloffstein, J.: 0-1

3. Runde - Teil 2

Am 28.4 wurden die übrigen neun Partien ausgetragen. Die Überraschungssiege blieben diesmal aus. Gerald Beck und Ralf Bendel beendeten den Gögginger Höhenflug durch Schwarzsiege gegen Sebastian Reichert und Johannes Bosch, diese verkauften sich dabei aber nicht unter Wert. Somit schließt Gerald Beck zum Führungstrio bestehend aus Michael Haubrich, Jonathan Reitemann und Martin Baierlein auf.

Jugendspieler Theo Klein lieferte dem erfahrenen Oleg Lapin einen spannenden Kampf, verlor aber in unklarer Stellung die Übersicht.

Im Jugendduell an Brett 13 setzte sich die Siegerin der Augsburger U14 Kreisjugendmeisterschaften Alexandra Wachtel gegen Tom Gantner durch.

Die gesammelten Ergebnisse der dritten Runde lesen sich wie folgt:

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4. Runde - Die Positionen festigen sich

Drei Partien waren bereits gespielt, als am 12.5 im Friedberger Vereinsheim die vierte Runde offiziell begann. Die Partien Reitemann - Beck und Schönwetter - Nierlich wurden bereits eine Woche zuvor ausgetragen. Mit Qualität mehr gewann Jonathan im Endspiel gegen Gerald Beck. Martin Schönwetter gelang mit den weißen Steinen gegen Gerhard Nierlich ein sehenswerter Sieg aus einem Guss. Außerdem nahm Dirk Bretthauer Johannes Bosch einen ganzen Punkt ab.

Im Friedberger Turniersaal entwickelten sich sodann an allen Brettern anspruchsvolle Kämpfe, in denen lange Zeit äußerst wenig Material getauscht wurde: Martin Baierlein setzte an Brett 2 Michael Haubrich unter massiven Druck, Theo Klein und Oda Lorenz hatten schnell ein hochinteressantes materielles Ungleichgewicht auf dem Brett, welches kaum abschließend zu bewerten war. Josef Adlkofer und Sebastian Reichert fanden sich schnell in bedrängten Stellungen wieder, während an den Brettern 3 (Bendel - Lapin), 4 (Göllner - Jacob) und 5 (Rauss - Martinovic) komplexe Stellungen mit Ungleichgewichten zu sehen waren, die sich wohl aber vorerst die Waage hielten. 

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Kluge Köpfe - Erstmals mit dabei: Die neuen Partieformulare des SK Friedberg - mit Vereinslogo
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Die Partien endeten von unten nach oben - an Brett 13 konnte sich Tobias Igloffstein schnell den ganzen Punkt sichern, ebenso Gerhard Vaclahovsky. Die unausgewogene Stellung in Klein - Lorenz wurde nicht weiter diskutiert - ein Remis genügte. Alexandra Wachtel gelang es nicht, mit ihrem Angriff gegen Dominik Lindner durchzubrechen und verlor das schlechtere Endspiel. Mit seinem Raumvorteil hielt Rudi Forster den Druck aufrecht, bis Josef Adlkofer mehrere Fehler machte und die Partie aufgab.

Joachim Rauss und Ilija Martinovic kämpften ihre Partie aus, an deren Ende ein klares Remis stand, während Kurt Göllner sich letztlich Dominik Jacob geschlagen geben musste. Martin Baierlein war es nicht vergönnt, seine Offensivstellung zum Gewinn zu führen und er musste sich mit einem Remis begnügen.

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Unbehagen?

Bendel - Lapin und Igloffstein, J. - Reichert waren die letzten Partien.

Jan konnte durch seine bessere Stellung eine Qualität gewinnen, was sich jedoch als positioneller Fehler erwies - je mehr er versuchte, die Mehrqualität zur Geltung zu bringen, desto mehr klare Optionen bekam sein Gegner. Die Stellung befand sich irgendwo im Gleichgewicht und endete schließlich Remis.

 

Oleg wollte im Bauernendspiel das Remis, doch als Ralf weiterspielte und sich in Gewinnstellung verrechnete, musste Oleg umdisponieren und den ganzen Punkt mit nach Hause nehmen. Die beiden Partien endeten tatsächlich in der selben Sekunde!

Somit ist mehr als die Hälfte des klassischen Teils gespielt - die Positionen festigen sich, besonders an der Spitze. Jonathan Reitemann führt mit 3,5 gefolgt vom altbekannten Trio bestehend aus Martin Baierlein, Michael Haubrich und Dominik Jacob. Ergänzt wird die Verfolgergruppe nun durch Oleg Lapin und Martin Schönwetter. Die genannten sechs bilden die drei Spitzenbretter in Runde 5.

Danke an Manfred Maldoff, der die letzten Runden als Fotograf für uns im Einsatz war!

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Alle Ergebnisse der vierten Runde

Runde 5 - Neue Nummer 1

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Auf dem Weg zur Turnierführung

Manche Partie war bereits vorgespielt als am Freitagabend an den Spitzenbrettern um die Führung gekämpft wurde. Es lag an Martin Baierlein, Jonathan Reitemanns knappen Vorsprung zu beenden. Mit einem dominanten Weißsieg nach einem Eröffnugnsfehler Jonathans gelang ihm dies auch.

Michael Haubrich und Oleg Lapin einigten sich auf Remis und auch in der längsten Partie des Tages musste Martin Schönwetter nach langem Kampf einsehen, dass sein Mehrbauer im Endspiel keinen Vorteil versprach und das Remis unausweichlich war. Martin Baierlein ist somit mit 4 Punkten in alleiniger Führung und wird von nicht weniger als sieben Spielern verfolgt: Gerald Beck und Dirk Bretthauer gesellen sich nach Siegen über Joachim Rauss und Ilija Martinovic zum Verfolgungsquintett Reitemann, Jacob, Schönwetter, Haubrich und Lapin.

Im Duell der Turniereinsteiger konnte sich Tom Gantner gegen Leopold Ketzer durchsetzen. Ebenso gelang Alexandra Wachtel ein Sieg gegen den erfahrenen Josef Adlkofer. Rudi Forster profitierte von der physischen, Gerhard Vaclahovsky von der geistigen Abwesenheit seines Gegners.

Runde 6 ist ausgelost.

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Die Ergebnisse von Runde 5

6/7

Das Schweizer System leistet gute Dienste - keine Überraschungen in Runde 6. Spannende Kämpfe boten sich Spielerinnen und Spieler dennoch: Zwischen Tobias Igloffstein und Dominik Lindner entwickelte sich schnell eine stark strategisch geprägte Partie, in der beiden Seiten taktische Übersehen unterliefen. Im Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern machte Tobias in Remisstellung den entscheidenden Fehler - 0:1.

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Kritischer Blick

Johannes Bosch lieferte Kurt Göllner einen zähen Kampf, nahm jedoch eine strukturelle Schwäche in Kauf, am Ende konnte sich Kurt durchsetzen - 1:0

Martinovic und Nierlich trennten sich nach einer ausgekämpften Partie friedlich, ebenso lässt sich die Partie Bendel - Forster zusammenfassen. In beiden Fällen hatte der nominell stärkere Spieler die Chancen auf seiner Seite, versäumte es aber, diese zu nutzen.

An den oberen 4 Brettern fand sich jeweils ein Sieger: Dirk Bretthauer setzte sich gegen Michael Haubrich durch, Dominik Jakob überspielte Oleg Lapin und Jonathan Reitemann quälte Martin Schönwetter, bis dieser die Waffen strecken musste.

 

Viel Konkurrenz also für Martin Baierlein, dem jedoch ebenfalls ein Sieg gelang: die geschenkte Figur nahm er erfolgreich an.


Einen ganz großen Dank sind wir unserem Vereinsmitglied Manfred Maldoff schuldig: In liebevoller Handarbeit hat er aus Holz neue Brettnummernschilder angefertigt. Diese sind wunderschön geworden und kamen in Runde 6 erstmals zum Einsatz - vielen Dank, Manfred!


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Fotografisch leider noch nicht besser dokumentiert: the SK Friedberg board number plates - carefully handcrafted by Manfred Maldoff

Vor der letzten Runde im klassischen Schach führt Martin also mit einem halben Punkt vor dem Verfolgerteam Reitemann, Jakob, Bretthauer.


Zielgerade und finish

Die letzte Runde im klassischen Schach hatte noch einige Kämpfe zu bieten: der Turnierneuling Tom Gantner hielt sich gegen seine erfahrene Gegnerin lange super und hätte den halben Punkt wohl verdient gehabt. Doch als dieser zum Greifen nahe war, entglitt ihm die Partie unglücklich.

Alexandra Wachtel konnte den Bauern, den ihr Gegner in der Eröffnung geopfert hatte, lange halten. Je näher die Partie allerdings in Richtung Endspiel ging, desto unklarer wurde die Stellung und schließlich setzte sich auch hier der Favorit durch.

Martin Schönwetter quälte Oleg Lapin und gewann für seine Partie sogar den zweiten Schönheitspreis.

Michael Haubrich opferte sehenswert Material und entschied sich schnell, in ein gewonnenes Endspiel abzuwickeln.

Nachdem sich Martin Baierlein und Dirk Bretthauer zügig friedlich getrennt hatten, lag es an Dominik Jacob oder Jonathan Reitemann, mit einem Sieg Martin einzuholen. Im Duell der beiden konnte sich Jonathan nach langem Kampf durchsetzen und beendete dank der besseren Feinwertung das klassische Turnier auf Platz 1.

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Sieger des klassischen Teils: Jonathan Reitemann von der SG Augsburg

Stand also noch das Rapid & Blitz an. Nicht alle Spieler, die im klassischen Teil angetreten waren, kamen nach Friedberg, dafür aber einige neue Gesichter.

Gestärkt durch die Anwesenheit von Bruder und Vater ließ sich Ilija Martinovic nicht aufhalten und holte sich den Sieg im Schnellschach.

Martin Baierlein holte 5 Punkte, Jonathan hingegen nur 4. Vor dem Blitz hatte Martin also für einen zwei-Punkte-Abstand in der Gesamtwertung gesorgt.

Das Blitzturnier wurde mit Blick auf die hohen Temperaturen von 14 auf zehn Runden gekürzt und nach draußen verlegt.

Zusammen wurden Tische und Bretter an ein schattiges Plätzchen gebracht und der Schlussakt des Turniers begann.

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Wo Schach ist, da ist auch Schatten

Im Blitz zeigte Ilija nochmal seine Stärke bei kürzeren Bedenkzeiten und beendete das Blitzturnier auf Platz drei. Nachdem Martin es ruhiger angehen ließ, reichte Jonathan der zweite Platz, um sich den Sieg in der Gesamtwertung zu sichern.

Mit 8,5/10 sicherte sich Neu-Friedberger Dominik Jacob nicht nur den ersten Platz im Blitz, sondern auch den dritten in der Gesamtwertung.

 

Am Ende gab es viele Preise zu verteilen. Friedberg hat in Person von Martin Baierlein einen neuen Stadtmeister bekommen.

 

Den ersten Jugendpreis gewann Theo Klein. Die ersten Ratingpreise gingen an Gerald Beck (unter 2000), Ilija Martinovic (unter 1800) und Josef Adlkofer (unter 1500).

Schönheitspreise gewann das SG-Duo Reitemann/Schönwetter.

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kurze Haare - großer Pokal: Martin Baierlein

Das vierte Friedberger Open ist damit beendet. Das Miteinander und den Austausch in der Augsburger Schachszene zu fördern, ist uns wichtig und dieses Turnier sollte einen Beitrag dazu leisten.

Deshalb möchten wir von euch wissen: Welche Änderungen wünscht ihr euch für die nächste Auflage? Was hätte besser sein können, was war gut?

Schreibt eure Anregungen und Kritik gerne in das untenstehende Gästebuch oder per Mail an Ralf (bendel64(at)aol.com).

Einen ganz großen Dank für eure Teilnahme, es war uns eine Freude!

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